Was mache ich, wenn mir nichts einfällt?
Was sollte ich machen? Am besten doch nichts. Die faule Bande macht ja auch nichts. Es wird Zeit, dass die Ferien zu Ende gehen. Den Herrschaften wird es zu wohl – sie kommandieren mich!
Jeden Tag stehen sie später auf, mich nervt das – wenn ich nämlich ein bisschen lauter bin, kommt Gezeter aus den Juniorenzimmern: „Mama, du musst ruhiger sein!“ Aus dem anderen Zimmer schallt dann die Retourkutsche: „Mama, du musst ruhiger werden. Mach dir nicht so viel Stress!“ HAHA!
Also – ich nehme mir die Ansage zu Herzen – mache ich nichts. Lese höchstens das Buch von Yoko Ogawa: Liebe am Papierrand
Beschreibung
Virtuos und rätselhaft, voll magischer Zartheit und untergründiger Gewalt: Yoko Ogawas Roman »Liebe am Papierrand« erzählt von einer Welt, in der sich die verstummten Klänge der Vergangenheit auf subtile Weise Gehör verschaffen. Eine junge Frau nimmt in einem Hotel an einer Gesprächsrunde mit Gehörkranken teil. Zu dem Stenographen, der das Gespräch protokolliert, fühlt sie sich auf geheimnisvolle Weise hingezogen. Von ihm erfährt sie, dass das Hotel einst einer Fürstenfamilie gehörte, deren kleiner Sohn seinerzeit von einem Balkon stürzte. Jahrelang lag das Kind schwerverletzt in einem der Zimmer, in das der Fürst unzählige Blumen pflanzen ließ, da der abendliche Duft der Blüten dem Jungen Erleichterung verschaffte. Als die Frau nun zusammen mit dem Stenographen das Zimmer besichtigt, glaubt sie, den Duft der längst vergangenen Blumen wahrzunehmen. Sie bittet ihn, fortan ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Doch als der Stenograph mit den Aufzeichnungen beginnt, und die junge Frau erkennt, dass er hierfür nur eine begrenzte Anzahl von Papier vorgesehen hat, spürt sie, dass sie ihn bald schon wieder verlieren wird…
…übrigens ist diese Schriftstellerin im Moment eine meiner liebsten Bücherschreiberinnen!