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Alt sein, nicht sprechen können und mehr

Es fällt mir schwer und es ist auch nicht so leicht einzuhalten – ich darf nicht reden – ärztliches Verbot! „Wenn Ihnen Ihre Stimme lieb ist, dann halten Sie sich (so gut es geht) daran! Ich rate Ihnen es dringend!“ 2mal Ausrufezeichen!!
Mach das mal mit 2 quasselnden Junioren, die obendrein nicht lesen können. Der Doc hatte mir nämlich geraten, Zettel zu schreiben.
Salbeitee schmeckt eklig und was warmes mit Wunden im Hals, an den Stimmbändern und sonst wo (ich erspare euch die scheußlichen Details) schmerzt exorbitant – Ohrenweh hab ich auch – eigentlich müsste ich den Kopf abschrauben und generalüberholen.

„Tja“, sagte da eine behinderte Freundin gestern Abend zu mir: „Petra, du bist eben auch nicht mehr die jüngste!“ Dankeschön. Als ob ich das nicht selber schon mitbekommen habe. Zum Glück sind die Weggefährten auch nicht jünger geworden und haben das eine oder andere Zipperlein.
Ganz besonders ist es mir aufgefallen, als H. von seinen Mädels sprach, die inzwischen Mitte 20 sind. Nee, das kann nicht sein – ich hatte sie doch erst gestern mit Wiebkes Rolli durch die Gegend fahren lassen. Die Krux am älter werden ist – ich will es ja, aber ich will nicht alt sein! Ich fühle mich auch nicht so und manchmal denke ich, wenn ich unter meinesgleichen bin, dann bin ich auch noch ziemlich jung. Aber, die Gratwanderung zwischen Anbiedern und altersgerechtem Auftreten, trotzdem großes Interesse an der jungen Kultur haben, die eigene Generation nicht verleugnen, das Wissen (was ich ja erworben habe) nicht mit erhobenen Zeigefinger weitergeben – diese Gratwanderung ist schwierig.
Ich denke, ich meistere sie ganz gut. Jedenfalls sagte die behinderte Freundin: „Du bist schon okay!“ Sie ist übrigens auch Mitte 20!

Gestern Abend!
Das war eine Veranstaltung nach meinem Geschmack. Inklusion – richtige Inklusion. Tische mit vorgegebener unterschiedlichster Beteiligung. Menschen mit Behinderung jeder Art, Geschäftsleute aus der Stadt, Gastronomen, Mitarbeiter der Offenen Hilfe Heilbronn, Menschen von Fa. Bosch. Behinderte und nichtbehinderte Musiker, Lehrerinnen, Stadträte, Minister der Landesregierung usw. pp. Und alle haben mehr oder weniger miteinander geredet. Einfach nur toll!

Weniger toll ist, dass die Band zwar einen grandiosen Auftritt hingelegt hat, aber Carsten sich so verausgabt hat, dass er noch am Abend Fieber bekam. Als Vollblutmusiker hatte er sich soweit hochgerappelt, dass er auf die Bühne konnte und danach kam der Hammer. Jetzt liegt er flach!
Wiebke kümmert sich liebevoll um ihren Bruder – sie ist so klasse.

Ich hab schon eine tolle Familie – und da nehm ich die erweiterte mit rein. Hallo ihr Oberheinrieter, euch meine ich!


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