Essen wird völlig überbewertet; das meint jedenfalls Carsten.
Gestern Abend hatten wir wieder eine Diskussion, die ich, da es zwei gegen eine geht, nur verlieren kann. Essen ist Kampf – nicht immer, manchmal gebe ich nicht auf, aber sehr oft kämpfe ich nicht. Ich habe keine Kraft dazu.
Carsten hatte tagsüber wenig gegessen und schon deswegen habe ich mir sehr viel Mühe gegeben und die Brothäppchen besonders nett angerichtet. „Carsten, Wiebke kommt! Wir können Abendbrot essen.“ Statt einer Antwort ernte ich Gebruddel. „Kommt doch bitte!“ Schneller als langsam kommen beide angekrabbelt. Carsten sieht das Tablett und dreht bei! „Äh, ich will nicht, ich mag das nicht, ich hab keinen Hunger und außerdem ist Wurst ungesund, davon bekommt man Krebs.“
Himmel die Berge, warum hört der Kerle auch so aufmerksam die Nachrichten. Alles, was er verwenden kann, wird irgendwie untergebracht. Meine Argumente, dass er doch sehr wenig Fleisch und Wurst isst, überhört er geflissentlich.
Inzwischen hat er Wiebke soweit, dass sie, wenn er nichts essen will, auch erst einmal zetert.
Gestern also habe ich mich zu den Junioren auf den Teppich gesetzt und über die Notwendigkeit des Essens im Allgemeinen und über die Gesundheit ihrer, im Besonderen diskutiert.
Ich möchte euch mal einladen – versucht mal gegen wortgewaltige Menschen anzukommen, besonders dann, wenn sie sich verschworen haben, ihr könnt nur verlieren.
Für meinen Teil habe ich gestern klein begeben und siehe da – zur Tagesschau war der Teller dreiviertel leer….